EPISODE 008
Serien schreiben und veröffentlichen
Als ich dich auf Instagram gefragt habe, ob du mehr übers Serien schreiben hören möchtest, warst du Feuer und Flamme. Also erzähle ich dir in dieser Episode, was ich in 2 1/2 Jahren mit meiner eigenen Black-Heart-Serie gelernt habe.
Das hier sind die wichtigsten Take-Aways:
- Eine Serie unterscheidet sich von einer Buchreihe insofern, dass die Geschichte sich nur in der richtigen Reihenfolge und NICHT unabhängig voneinander lesen lässt. Oft sind Serien in Staffeln und Episoden aufgeteilt, ähnlich wie bei einer Fernsehserie.
- Zentraler Bestandteil von Serien sind übrigens Cliffhanger — die braucht es, um die Leser*innen in die Episode zu ziehen. Außerdem haben Serien meist mehr als erzählende Charaktere. Charakterbasiertes Erzählen ist meist der bessere Weg, statt sich auf einen Plot zu verlassen.
- Die wichtigsten Tipps fürs Schreiben:
- Schreib alles mit: Charakterisierungen, Weltenbau, wichtige Plotpunkte — du wirst es dir später danken.
- Nimm pro Folge nicht mehr als 3 erzählende Charaktere, um deine Leser*innen nicht zu überfordern.
- Entscheide dich für eine Länge der einzelnen Folgen, die du in etwa versuchst, beizubehalten (bei mir sind das zwischen 100–150 Seiten).
- Die wichtigsten Tipps fürs Vorbereiten der Veröffentlichung:
- Such dir ein*e Lektor*in, die dich über die ganze Serie begleitet, immer pünktlich liefert, und verhandle mit ihr einen festen Preis pro Folge. Ich persönlich habe mit Tatjana Weichel von www.wortfinesse.de zusammengearbeitet — wir haben pro Folge 2–3 Durchgänge gehabt (inklusive Korrektorat) und sie hat mir bei den Klappentexten und Plotschwierigkeiten geholfen.
- Such dir ein Cover aus, das sich gut individualisieren lässt (z.B. durch ein Austauschen der Bilder), aber dem man trotzdem ansieht, dass es zur gleichen Serie gehört. Wichtig ist, dass darauf Platz für Autor*innenname, Titel und Reihentitel ist.
- Stell vor jede Episode ein “Was bisher geschah”, in dem du die wichtigsten Handlungsstränge kurz und knackig zusammenfasst. So erinnert sich jede*r Leser*in vorher wieder an die Geschichte.
- Die wichtigsten Tipps für die Veröffentlichung:
- Nutz die Vorbestellungsfunktion von Amazon und gewöhn dir einen gleichmäßigen Veröffentlichungsrhythmus an, den du ohne Probleme aufrecht erhalten kannst (Tipp: 4 Wochen sind sehr, sehr wenig Zeit!). Jede Veränderung in diesem Rhythmus wird dich Leser*innen kosten. Den Link zur nächsten Folge packst du ans Ende der aktuellen Episode, so dass deine Leser*innen das neue E‑Book sofort vorbestellen können.
- Stell dir ein Vorableser*innen-Team zusammen, die die Episoden bereits vor der Veröffentlichung lesen und relativ bald nach Erscheinen eine Rezension auf Amazon posten können. Auch gut für Rezensionen: Lovelybooks, Vorablesen, etc.
- Bau dir einen Puffer auf, bevor du überhaupt ans Veröffentlichen denkst. So gerätst du nicht ins Rudern, wenn etwas Unvorhergesehenes (Krankheit, Todesfall in der Familie, Schwangerschaft, etc.) passiert.
- Die wichtigsten Tipps für dein Marketing:
- Konzentriere dich auf den ersten Teil deiner Serie, um neue Leser*innen zu gewinnen. Den Rest schafft deine Geschichte idealerweise von allein.
- Überlege dir, eine extra Gruppe oder Seite anzulegen, wenn du in der Zeit auch noch andere Projekte verfolgst oder in einem anderen Genre unterwegs bist.
- Wenn du Sammelbände veröffentlichst, nutze das für größere Aktionen wie Buchboxen, Signieraktionen oder Verlosungen.
- weitere Marketingtipps findest du auch in dieser Episode und in den folgenden. 🙂
Schreibst du an einer Serie oder veröffentlichst gerade sogar eine?
Weiterführende Links:
- der Instagram-Feed zum Podcast
- mein Autorinnen-Instagram
- die Black-Heart-Serie
- weitere Kolleg*innen mit erfolgreichen Serien: Andreas Suchanek, Nicole Böhm, I. Reen Bow, Nina Hirschlehner, Maya Shepherd, Nadine Erdmann, Eve Pay, Amber Auburn

ÜBER DEN PODCAST
Autor werden — Autor sein ist ein zweiwöchiger Podcast für Autoren, die mit dem Schreiben Geld verdienen wollen. Hier geht es um all die Dinge, die mit Ver- anfangen und Schriftstellern keinen Spaß machen: Verkaufen, Vermarkten, Veröffentlichen.
Kim Leopold ist seit 2015 selbstständige Autorin und hat sowohl im Self-Publishing als auch im Verlagswesen einige Erfahrungen gesammelt, die sie in diesem Podcast mit ihren Zuhörern teilen möchte. Als Coverdesignerin für ungecovert — Buchcover und mehr steht sie auch im regelmäßigen Kontakt zu zahlreichen anderen Autoren und Verlagen.
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Hey! Schön, dass du da bist! Mein Name ist Kim Leopold. Ich bin Autorin für Liebesromane und Urban Fantasy und rede in meinem 14-tägigen Podcast Autor werden? — Autor sein! über das Fußfassen in der Buchbranche. Schau dich gerne auf meiner Website um!
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Spannend. Serien habe ich noch nie gelesen, aber das Prinzip an sich ist ja bekannt (ob Soap Operas oder Serien bei Netflix …). Danke für diesen Einblick.
Eine Anmerkung: Auch bei Reihen kann man die einzelnen Bände nicht unbedingt unabhängig voneinander lesen. Du nanntest das Bespiel Harry Potter. Spätestens ab Band 4, allerspätestens Band 5, kann man nicht mehr lesen, ohne die vorherigen Bände gelesen zu haben. Dort wird nämlich nicht mehr erzählt, wer Harry ist oder was bisher geschah, sondern die Haupthandlung (die band-übergreifende) wird nahtlos weitererzählt. Zwar besteht hier weiter die ähnliche Struktur der Anfänge und Enden (Ferien bei den Dursleys, Reise nach Hogwarts — Abreise aus Hogwarts), aber wie gesagt: Die Hauptstory wird weitererzählt und braucht das Wissen aus den vorherigen Bänden.
Was ich auch in letzter Zeit immer häufiger lese sind Reihen, deren einzelne Bände einfach in der Handlung “abgeschnitten” werden. Es gibt kein wirkliches Ende, keine Geschichte, die in einem Band erzählt wurde, sondern es ist einfach so, als wäre ein Buch in drei Teile gerissen. Ich persönlich mag das gar nicht.
Stimmt, mit Harry Potter hast du absolut recht. Vielleicht ist das im Romance-Bereich eher üblich, dass man die Bände wirklich unabhängiger voneinander lesen kann. Im Fantasy-Bereich baut ja doch sehr viel auf der Vorgeschichte auf und die Bücher begleiten dann meistens die gleichen Protagonist*innen.
Trilogien, die einfach “abgeschnitten” sind, sind auch handwerklich wahrscheinlich nicht das Wahre und unterscheiden sich ja in dem Sinne dann auch von Serien. Bei Serien achtet man ja schon auf einen Spannungsbogen innerhalb der Folge. Könnte mir vorstellen, dass diese Trilogien, von denen du da sprichst, das eben missachten und ein langes Buch einfach aufteilen mussten, weil das Taschenbuch sonst zu dick geworden wäre. 😀